Ökotest Olivenöl Ausgabe Mai 2022 - Meine Sichtweise

Liebe Freunde von OliveLove!,

ÖKOTEST widmet sich in seiner neuesten Ausgabe mal wieder dem Thema Olivenöl.

Grundsätzlich ist das eine sehr gute und wichtige Sache, denn man kann ja nicht oft genug auf die unsäglichen Missstände in der Herstellung, die Betrügereien durch Fälschungen und Etikettenschwindel und die Olivenölkrise an sich durch die fortschreitenden Klimaveränderungen hinweisen.

Jedoch, wenn es nach meinen Vorstellungen ginge, würden die Tests weit strenger vonstatten gehen. Grundsätzlich würde ich ÖKOTEST per se in Frage stellen, wenn die getesteten Öle auch nur einen Funken an Akzeptanz bekommen würden. Allein die Preisklasse der getesteten Öle schließt quasi eine hohe und würdige Qualität aus.

Ein Olivenöl, das einen Endverbrauch-Liter-Preis von weniger als 40 Euro aufweist, kann niemals den Kriterien gerecht werden, die ein echtes geprüftes Extra Vergine Olivenöl aufweisen muss. Das ist allein schon dadurch bedingt, dass ein Extra Vergine Olivenöl sehr früh geerntet werden muss und somit einen viel geringeren Ertrag aufweist. Je günstiger das Öl, um so später wurden die Oliven geerntet, um so geringwertiger ist das Produkt. Denn ein aus schwarzen Oliven gewonnenes Öl hat keine Chance bei dem strengen Test im Labor.  Das ist allerdings nur ein Faktor. Dazu kommt die Bioqualität. Dazu müssen wieder entsprechend mehr Pflegekosten aufgebracht werden und es dürfen keinerlei chemische Mittel verwendet werden.

Heißt im Klartext: Um die Mehrkosten zu kompensieren, verwenden Biohersteller für ihr Öl meist leider ausschließlich schwarze, überreife Oliven, die teilweise richtig vergammelt sind. Wir beobachten es jedes Jahr im Dezember/Januar, wenn unser Öl seit Wochen im Silo ruht, was da in der Biomühle alles zusammengepresst wird und von den uns allen bekannten Biokonzernen dann in den Regalen der Bioläden landet. 

„Ökotest“ vermittelt leider weiterhin, dass das Zertifikat „Extra Vergine“ ausschließlich auf einen sensorischen Test zurückzuführen ist. Das ist eine entscheidende Fehlinformation. Das würde heißen, dass man sich ausschließlich auf seinen Geschmack verlassen kann, wenn dieser dahingehend geschult ist, dass er ein hochwertiges Öl von einem schlechten Öl unterscheiden kann. Erstens ist dies fast unmöglich, da nur sehr wenige Menschen jemals in den Genuss von hochwertigem Öl gekommen sind. Ihr erinnert euch: Nur 2% aller biozertifizierten Olivenöle weltweit sehen jedes Jahr ein Labor, um auf „Extra Vergine“ geprüft zu werden. Dazu gehört unser/euer OliveLove!. Die anderen 98% jedoch werden einfach abgefüllt und ein Etikett mit „Nativ Extra“ gaukelt das hochanspruchsvolle Zertifikat vor. Und zweitens ist dieser olfaktorische und sensorische Test nur ein Teil der umfangreichen Laboruntersuchung. Über 60 Werte werden im Labor geprüft. Ist ein Wert im roten Bereich, fällt das Öl durch. Davon ist bei „Ökotest“ nie die Rede.

Eigentlich ist es so einfach, sich zu vergewissern, ob das Olivenöl seiner Wahl ein geprüftes Produkt ist, das die Auszeichnung „Nativ Extra“ auch wirklich verdient: Ein Blick auf die jeweilige Seite des Herstellers genügt! Jeder Olivenöl-Produzent, der seiner Ehre gerecht werden will und diese nicht gerade günstige und sehr strenge Prüfung seines Öls vornehmen lässt, ist sehr stolz darauf, ein ehrliches, hochwertiges Öl geschaffen zu haben. Dies auf seiner Webseite zu veröffentlichen, ist die einzige Möglichkeit, sich von der Masse der unehrenhaften Hersteller abzuheben.

Diese Empfehlung lese ich leider nie in einem Olivenöl-Test oder Artikel über Olivenöle, obwohl es das entscheidende Kriterium ist, um sich zu vergewissern, ob man auch wirklich ein Öl höchster Güteklasse in Händen hält.

Um hier den Hebel anzusetzen, um dem skandalösen Zustand ein Ende zu setzen, müsste man die gesamte Olivenöl-Industrie auf den Kopf stellen. Natürlich müsste auch den Verbrauchern klar werden, dass sie ein Spitzenöl nicht für ein paar wenige Euro bekommen können. Das Traurige ist, dass hochmotivierte Hersteller kleiner ehrlich arbeitender Unternehmen oft nach einigen Jahren frustriert aufgeben, da die Kunden durch das Preisdumping der Billighersteller „verdorben“ werden.

Sei‘s drum – Ihr könnt euch entspannt zurücklehnen und diese Tests lesen, ohne in Stress zu kommen, wie es um die Qualität des Öls eurer Wahl wohl steht. Ein gutes Gefühl!

In unserem Lager sieht es mittlerweile recht leer aus. Wenn ihr euren Vorrat noch aufstocken wollt, um sicher bis Ende Januar 2023 versorgt zu sein, würde ich euch empfehlen, nicht mehr allzu lange zu warten. Bald wird „Ausverkauft“ wieder die Headline unserer Website zieren.

Vielleicht habt ihr Lust auf ein neues OliveLove!-Rezept.

Ich habe diesmal für euch ein kleines köstliches Gericht mit Auberginen-Fischbällchen kreiert – ein Vorgeschmack auf den Sommer!

https://prodottiamano.com/pages/rezepte-mit-olivelove

Ganz herzliche Grüße und bis bald,

Elke